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Lieben Sie Geschichten über Reisen und fremde Länder, mit vielen Abenteuern und einer glücklichen Rückkehr nach Hause? In der Phantasie gehen wir mit der Heldenfigur auf die Reise und folgen so einer Grundform des Storytelling. Manchmal gibt es im Buch eine Karte, die uns dabei hilft, die Bewegung im Raum nachzuvollziehen. Für Reisen im Kopf gibt es keine Grenzen, mit dem Finger auf der Landkarte oder dem Stadtplan kommt man überall hin. Mit diesen sieben Büchern geht es auf große Fahrt:
Die Vermessung der Welt, von Daniel Kehlmann
Erzählt wird die fiktive Doppelbiografie des Mathematikers und Geodäten Carl Friedrich Gauß und des Naturforschers Alexander von Humboldt. Humboldt, der berühmte Weltreisende, erweitert das Bild von der Welt für seine Zeit und erfindet die Pflanzengeographie. Das mathematische Genie Gauß bleibt in der Heimat und entwickelt neue Methoden der Landschaftsvermessung. Der Reiz von Kehlmanns Erfolgsroman liegt gerade in der Unterschiedlichkeit dieser beiden Männer, deren Sichtweise auf die sie umgebende Welt nicht verschiedener sein könnte und die sich doch ergänzen.
Der kurze Weg nach Hause, von Catalin Dorian Florescu
“Der kurze Weg nach Hause” ist ein literarisches Roadmovie, das den Leser von Zürich über Wien und Budapest nach Rumänien und schließlich an die Schwarzmeerküste führt. Der Roman hat alles, was zu einem Roadmovie gehört: Tempo, Witz und eine gewisse traurige Lässigkeit, die das Unterwegssein mit sich bringt. Ovidiu, der Ich-Erzähler, reist in den wilden Osten und damit in die eigene Vergangenheit. Das “Früher” wird ihm - wie auch allen anderen Figuren des Romans - zum geheimnisvollen Sehnsuchtsort. Ovidiu möchte die Plätze seiner Kindheit aufsuchen, die in seiner Erinnerung voller Zauber und Magie sind, um seinen Platz in der Welt zu finden. Und als er dort ankommt, von wo er einst hergekommen ist, ist nichts mehr, wie es war. Er ist zum Emigrant im eigenen Leben geworden.
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, von Michael Ende
Von der kleinen Insel Lummerland führt die abenteuerliche Reise der zwei ungleichen Freunde über das Meer nach China, durch das Gebirge in die Wüste “Das Ende der Welt”, in die Drachenstadt und wieder zurück nach Hause. “Lummerland liegt im phantastischen Ozean, im Archipel der Träume, etwa auf halber Strecke zwischen Utopia und Liliput.”
Dieses Buch hat Generationen von kleinen und großen Leser*innen in Deutschland geprägt.
Die sieben Leben des Felix Kannmacher, von Jan Koneffke
Im Herbst 1934 wird Felix Kannmacher vom Pianisten Victor Marcu aus dem Deutschen Reich geschmuggelt und erhält in Bukarest eine neue Identität als “Kinderfrau” von Marcus Tochter Virginia. Als Kannmacher überraschend entlassen wird, ist er plötzlich ganz allein in einem fremden Land. Und so schlägt er sich unter falschem Namen durch: als Kellner im größten Kasino von Bukarest, er arbeitet als Sekretär für die Nazis und versteckt sich in einem Kloster am Rand der Karpaten.
Jan Koneffke hat für diesen Roman intensiv in Rumänien recherchiert und ist selbst der Frage nachgegangen, ob wir in einem anderen Land eigentlich auch unsere Identität ändern?
Im Wald der Metropolen, von Karl-Markus Gauß
Der Autor gilt als “Spezialist für das Entlegene”. Dieses Buch ist eine große Erzählung über eine Reise, die vom Burgund nach Transsilvanien, von der Kleinstadt in Thüringen auf die Insel in Griechenland führt, eine Reportage in dreizehn Stationen, die von den Straßen von Bukarest berichtet, im Niemandsland an der Grenze zwischen Slowenien und Kroatien haltmacht, den Geräuschen von Istanbul und der Stille auf einem Militärfriedhof in Italien nachspürt; es ist eine Kulturgeschichte von Europa, wie wir sie, so reich an Zusammenhängen und ungeahnten Verwandtschaften, bisher noch nicht gekannt haben.
Das Paradies liegt in Amerika, eine Auswanderergeschichte von Karin Gündisch
Eine Auswanderung ist eine Reise, die in der Regel nicht zurückführt, denn ihr Ziel ist, eine neue Heimat zu finden. “Der Großvater hatte eine Landkarte geborgt, und abends saßen Mama, Regina und ich vor der Karte und ich fuhr mit dem Finger die Reisestrecke ab. Bald konnte ich die Stationen der Reise durch Österreich-Ungarn, durch das Deutsche Reich und die Vereinigten Staaten wie ein Gedicht aufsagen…”. Johann schreibt die Geschichte der Ausreise seiner Familie auf, um die Heimat nicht zu vergessen.
Die Ringe des Saturn, von W.G. Sebald
Sebald beschreibt eine 6-tägige Fußwanderung im August 1992 durch einen Landstrich an der Ostküste Englands, der auf verschiedene Weise mit historischen Ereignissen und biografischen Entwicklungen nicht nur in England verbunden ist. Ein Jahr nach der Reise beginnt der Ich-Erzähler, seine Notizen zu vervollständigen und die vor und nach der Reise durchgeführten Recherchen zusammenzuführen. So entsteht ein Reisebericht, der zwar auch touristische, vor allem aber historische und biografische Zusammenhänge verfolgt, die die Marschlandschaft von Suffolk mit „Kalamitäten“ der Weltgeschichte auf fast allen Kontinenten der Erde verknüpfen.
Im Mai findet am Goethe-Institut das interdisziplinäre Projekt
"grenzenlos" statt.
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